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Der Zweck individuellen Lebens

von

Rudi Zimmerman

Stichworte: die Selbsterhaltung; die Überproduktion; die Selbstentfaltung; die Selektion; das Geistige; die Wahrheit

Liebe Freundin, lieber Leser,

Sie bezweifeln, dass der Drang zur Vergrößerung (der Fortpflanzungstrieb) ein Ausdruck der Selbstentfaltung jedes Lebenden Systems der Größenordnung Art ist und meinen, dieser Drang nach ständiger Vermehrung der Individuen einer Art entspräche der Selbsterhaltung.

Die Selbsterhaltung der Art

Zum Teil haben Sie recht. Hat nämlich ein Elternpaar zwei Kinder, reicht das für die Selbsterhaltung der Art aus. Damit eine Art einen Gleichgewichtszustand aufrecht erhält, würde es genügen, dass jedes Individuum vor seinem Tod ein Kind großzieht, ein Elternpaar also zwei. Bis zu diesem Punkt dient die Vermehrung der Selbsterhaltung der Art. Der Sexualtrieb macht aber nicht plötzlich halt, sondern wirkt weiter. Das ist das Erste. Zweitens aber resultiert aus einem Sexualakt eines Elternpaares bei den wenigsten Tierarten normalerweise nur ein Kind, wie beim Menschen. Ein menschliches Elternpaar müsste also zur Selbsterhaltung der Art Mensch, der MenschArt, rechnerisch zwei erfolgreiche Geschlechtsakte vollziehen und zwei Kinder groß ziehen, um die Menschheit zu erhalten. Aber auch der Mensch bremst seinen Geschlechtstrieb nicht - und von Tieren werden Sie das auch nicht erwarten, liebe Freundin.

Die Überproduktion von Nachwuchs

Bei fast allen Säugetierarten, zu denen der Mensch zählt, besteht ein "Wurf" aus mehreren Kindern, ja sogar aus mehr als 2 Säuglingen. Eine gute Zuchtsau hat 14 Zitzen und kann daher einen Wurf von 14 Ferkeln ernähren! Schon das sind 12 Kinder zu viel, wenn der eine Wurf die Selbsterhaltung der Art gewährleisten soll. Diese gute Zuchtsau hat jedoch im Jahr mindestens 2 Würfe!
Ist das nicht eine hervorragende Leistung?

Und nun stellen Sie sich bitte einmal ein Froschpärchen vor. Wie oft dieses Pärchen erfolgreich kopuliert und wie viel Froscheier und Kaulquappen daraus jedes Mal resultieren! Dieses Elternpärchen produziert im Lauf seines Lebens einen Überschuss von vielen zehntausend oder hunderttausend Nachkommen!

Der Überschuss an Nachkommen, den jede Tierart produziert, dient nun allerdings nicht nur der Vergrößerung der Art, also dem Wachstum der Art, deren Selbst-Entfaltung, sondern er dient zusätzlich einem weiteren Zweck, auf den ich später zu sprechen komme.

Die Selbstentfaltung der Art

Zunächst zur Selbstentfaltung, sehr geehrter Leser, liebe Freundin. Selbst-Entfaltung bedeutet, dass sich etwas entfaltet, was zuvor angelegt war. Sie wissen, was das bedeutet. Die Anlage, die Erbanlage, befindet sich in den “Genen”. Und diese genetische Anlage entfaltet sich. Beim Menschen wird diese Entfaltung zwar durch die Erziehung ergänzt. Sie können sich schon denken, was das bedeutet: es bedeutet, dass wir beide nicht nur in uns angelegte Fähigkeiten entfaltet haben, sondern dass unsere Umwelt, unsere Eltern und die Gesellschaft uns dorthin "gezogen" haben, wo sie uns zu benötigen meinten. Dorthin wurden wir selbstverständlich nicht nur gezogen, sondern zusätzlich hingedrückt, nämlich durch Strafen und Sanktionen - wenn wir nicht dorthin wollten, wo die Gesellschaft uns hinziehen wollte. Aber das nur nebenbei.

Von sich aus entfalten – vergrößern - sich also Arten durch die Überproduktion von Nachkommen. Dabei entsteht nun nichts Neues, sondern es handelt sich um die Vervielfältigung des Alten.

In der Natur kommt nun etwas Zweites hinzu. Nämlich die Selektion.

Die Selektion

Ein schöner Begriff, den Darwin geprägt hat. "Schön" nenne ich ihn etwas sarkastisch, weil dieser Begriff verschleiert, was dort eigentlich passiert. Die meisten Froscheier und Kaulquappen werden nämlich von Fischen gefressen. Sie sind Fischfutter. Ein anderer großer Teil der Nachkommen finden nicht genug Nahrung und verhungert. Nur ein sehr geringer Teil der Tausenden von Nachkommen unseres Froschpärchens wird nicht gefressen und verhungert nicht. Und ich kann Ihnen sogar genau sagen, wie viele das sind. Es sind nämlich nur 2 Nachkommen von allen im Lauf eines Lebens von einer Froschmutter abgelegten Eiern. Diese beiden dienen der Erhaltung der Art. Und da haben Sie, meine Liebe, am Ende doch Recht behalten, dass die massenhafte Vermehrung am Ende nur der Selbst-Erhaltung der Art dient.

Der Wunsch nach Selbstentfaltung und die Erhaltung anderer Arten

Die Selbst-Entfaltung, die Vergrößerung von der ich spreche, ist hingegen lediglich eine Absicht, ein Drang, wie ich sage, ein Wunsch. Im Endeffekt kommt jedoch lediglich die Selbsterhaltung heraus.

Aber unsere Froschmutter erfüllt, genau wie die schon erwähnte Zuchtsau und wie fast alle anderen Tiermütter, noch einen anderen Zweck: sie produziert nicht nur Nachkommen der eigenen Art, sondern sie produziert gleichzeitig Futter für andere Tierarten. Und das nicht zu knapp!
Sie arbeitet für die Selbsterhaltung ihrer Fressfeinde. Jede Tiermutter sorgt nicht nur für die Selbsterhaltung ihrer Art, sondern für die Ernährung anderer Arten, für die ihre Eier und Nachkommen Futter darstellen. Sie tut damit etwas für die Selbsterhaltung und Weiterentwicklung des Lebens überhaupt!

Die Froschmutter tut dies freiwillig (oder weil die Natur es so will und es so programmiert hat), die Zuchtsau macht es für uns, weil wir so gern Schweinefleisch essen und sie zur Produktion von Menschennahrung missbrauchen, wogegen sie wehrlos ist.

Die Ausbreitung des Geistigen

Und das meine ich nicht sarkastisch, sondern sehr ernst. Der Natur geht es nämlich nicht darum, Individuen wie Fröschen, Schweinen oder Menschen etwas Gutes zu tun, sondern der Natur geht es um ganz etwas anderes: nämlich um die Datenausbreitung und Datenvervollkommnung1. Das Gute und Schöne, das wir und andere Tiere genießen, liebe Freundin, der Orgasmus, die Lustgefühle und Glücksmomente, sind das Bestechungsgeld der Natur.
Der Zweck, den das erfüllt, das Ziel, das die Natur erreichen will, hält sie geheim. Wir sollen dieses Ziel gar nicht erkennen, weil diese Erkenntnis uns kränken würde. Das Ziel ist nämlich das, was Darwin als Evolution bezeichnet hat. Es besteht in der Vervollkommnung der zunächst genetisch gespeicherten Daten. Und hierbei handelt es sich nicht nur einfach um neutrale Daten, sondern um Informationen. Um Daten, die eine Bedeutung haben. Diese Informationen sind etwas Geistiges.
Das, was wir "Materie" nennen, dient lediglich als Speichermedium, das die Information vom Reich des Geistigen in unsere materielle Welt transformiert. Mit der Bildung von Genen und Chromosomen hat die Natur ein materielles Speichermedium geschaffen, das in jedem Kern einer Zelle jedes Lebenden Systems der Größenordnung Individuum enthalten ist, natürlich auch im Kern der Eizelle und des Spermiums, hier allerdings als
haploider Chromosomensatz, in den anderen Zellen als diploider Chromosomensatz. Dieser Trick der Natur beschleunigt die Evolution gewaltig, dazu an anderer Stelle.

Die Wahrheit über das Leben von Individuen

Heute möchte ich es dabei belassen, Ihnen die traurige Wahrheit mitzuteilen, dass wir Individuen lediglich als Träger dieser Erbinformation missbraucht werden. Wir leben, um diese Erbinformation an die nächste Generation weiterzugeben. Wir sind sterbliche Informationsträger, die den Zweck haben, ihre Informationen weiter in die Zukunft zu transportieren. Diese Erbinformationen leben nach unserem Tod in unseren Kindern weiter – sofern wir welche gezeugt und großgezogen haben – während wir nach der Erfüllung unserer Aufgabe sterben können. Unser Leben dient einfach nur dem Überleben unserer Gene. Wir werden von der Natur als "selbstkopierende Datenträger"1, wie ich das genannt habe, missbraucht. Da geht es uns Menschen nicht anders als den Fröschen und den Schweinen.

Aber lassen Sie sich von dieser Wahrheit nicht den schönen Tag vermiesen, lieber Leser und liebe Leserin. Genießen Sie die Sonne, den blauen Himmel und die ziehenden Wolken und träumen Sie von etwas Schönem.

Ihr

Rudi Zimmerman, Webphilosoph,

Berlin, den 2.3.2015

1) Rudi Zimmerman: Die Datentransformation. Das Individuum als selbstkopierender Datenträger und das Zeitalter des Systems Mensch. Berlin. 2001. ISBN 3-8311-1902-3

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Hier gehts zu einem Aufsatz über das Geistige, nämlich die Information und ihre Übermittlung. Die Informationstheorie der PhilS

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Die Datentransformation.
Das Individuum als selbstkopierender Datenträger und das Zeitalter des Systems Mensch.
ISBN 3-8311-1902-3

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ISBN 978-3-00-024701-9