Der männliche Busen
von
Rudi Zimmerman
Stichworte: Funktionen der Brust; Milch geben; Lust spenden; das Abstrahieren von der Form
Liebe Freundin, sehr geehrter Leser,
Sie denken wahrscheinlich, der Mann hat keinen Busen. Er hat zwar eine Brustmuskulatur, die auch sehr erotisch sein kann, aber seine Brust gibt keine Milch. Und das Milch-Geben ist eben der wahre Sinn der weiblichen Brust. Allerdings sind Sie sich, sehr geehrte Dame, natürlich auch der Wirkung Ihres Busens auf einen Mann im Klaren.
Ich muss Sie jedoch enttäuschen: ich behaupte, auch der Mann verfügt über einen Busen.
Abstrahieren Sie, liebe Freundin, doch einfach mal von der Form der weiblichen Brust und betrachten Sie nur ihre Funktion. Wenn ich mir nur die Funktionen der Brust vor Augen halte, komme ich zu dem Ergebnis, dass der Mann sogar 2 Brüste hat, nämlich eine mütterliche Brust und eine, um der Partnerin Lust zu spenden.
Die Ernährungsfunktion
Die erste Funktion der Brust besteht doch eindeutig im Geben und Ernähren. Die Brust gibt dem Säugling Milch, sie ernährt ihn.
Wenn jedoch der Mann einen Säugling ernähren will, lieber Leser, benötigt er ganz einfach Geld, um Milch, Flasche und Nuckel zu kaufen. Dann kann auch er dem Säugling die "Brust" geben. Das habe ich bereits in meiner Kurzgeschichte “Die Bedeutung des Nuckels” beschrieben.
Geld kann er durch geistige oder körperliche Arbeit verdienen. Damit kann er sich eine "Brust" in Flaschenform, einen Nuckel und Milch kaufen. Dahinter steckt allerdings der Erfindergeist, der in diesem Fall männlich ist. Der männliche Geist gebiert sozusagen eine Brust, die die Funktion der natürlichen weiblichen Brust hat. Das wäre eine positive Verarbeitung des männlichen Brustneids. Das Resultat ist eine körperexterne Ersatzbrust.
Die Kuschelfunktion, der Lustgewinn
Die weibliche Brust dient jedoch darüber hinaus beim Sex zusätzlich als Organ zum Kuscheln, Streicheln und Kneten für den Mann. Die Brust wird als erogene Zone benutzt. Allein schon der Gedanke an ihre Brust, liebe Freundin, versetzt einen Mann wie mich in Stimmung, verschafft erotische Gefühle. Die Frau kann den Kopf des Mannes oder andere Körperteile selbstverständlich auch von sich aus an ihren Busen legen, wie die Mutter den Kopf des Säuglings, dem sie die "Brust geben" (ihn säugen) will. Sie behandelt in dem Fall Körperteile des Partners wie einen Säugling.
Die "Brust" des männlichen Körpers
Sie werden sich nun wundern oder sich amüsieren oder sogar darüber lachen, wenn ich Ihnen sage, dass auch der Mann eine derartige Brust hat, mit der er Ihnen, liebe Freundin, Lust spenden kann. Und damit meine ich nicht seine anatomische Brust, die auch einen gewissen erotischen Reiz ausüben kann, wenn sie jung und wohlgeformt muskulös ist. Sondern ich spreche von seinem Genitale, von seinen Hoden und seinem Glied.
Das männliche Genitale kann nämlich auch diese Funktion der weiblichen Brust beim Sex übernehmen. Der Mann, lieber Leser, kann Körperteile der Partnerin an seine Hoden legen oder seine Hoden beispielsweise an das Gesicht der Geliebten – oder an andere Körperteile - anschmiegen. Er benutzt dann quasi seine Hoden als Brust. Allerdings hat er nur eine Brustwarze bzw. ein Organ als Ersatz für die beiden Brustwarzen der Frau. Das macht aber nichts, weil nämlich der Säugling auch immer nur eine Brustwarze ergreift und in den Mund nimmt.
Diese eine Brustwarze ist seinen Penis. Am Penis können Sie saugen und ihn liebkosen, ähnlich wie sie als Säugling an der Brustwarze ihrer Mutter gesaugt haben. Und dann erweist sich dieser Brustwarzenersatz als quasi echte Brust: der Penis kann auch eine Milch abgeben. Nämlich die Spermaflüssigkeit. Das Sperma ist dann der Ersatz für die Milch. Wenn Sie einem Mann diese Ersatzmilch entlocken, gibt Ihnen das doch eine bestimmte Befriedigung. Mich dünkt, es ist die gleiche Befriedigung, die ein Säugling empfindet, wenn die Brust der Mutter endlich Milch gibt.
Das Abstrahieren von der sichtbaren Form
Die Einsicht, die ich Ihnen hier schildere, lieber Leser, ist das Ergebnis einer Abstraktion. Man sollte davon abkommen, lediglich die äußere Form zu sehen. Wenn man sich auf die Augen verlässt, sieht man bisweilen nicht das Wesentliche. Das Wesentliche ist hier nicht die äußere Gestalt der weiblichen Brust. Das Wesentliche ist ihre Funktion. Und diese Funktionen, hier die Ernährungsfunktion und die Funktion des Spendens von Lust, kann auch vom Mann übernommen werden. Der Mann kann dem Säugling Nahrung durch eine Milchflasche spenden und der Partnerin kann er mit seinem Genitale – ohne den Geschlechtsverkehr auszuüben - ebenfalls Lust und darüber hinaus sogar eine Flüssigkeit, das Ejakulat, spenden.
Versuchen Sie bitte, liebe Freundin, dieses Prinzip, die sichtbare äußere Form zu vernachlässigen und nur die Funktion zu sehen, auch auf andere Tatbestände anzuwenden. Sie werden Erstaunliches erkennen: sie denken, der Mensch benötigt zur Fortbewegung seine Beine. Mit einem Roller, einem Fahrrad oder einem Auto vermag er sich jedoch sogar noch schneller fortzubewegen. Also sind dies für mich Fortbewegungsorgane, die den Vorteil haben, nicht fest mit dem Leib verwachsen zu sein. Es sind körperexterne Organe, wie beispielsweise auch die Milchflasche mit Nuckel.
Viel Spaß mit dieser Erkenntnismethode
Ihr
Rudi Zimmerman, Berlin, den 11.3.2015 |