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 Das Absurde - Albert Camus

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Das Absurde und seine Überwindung durch den Geist

von

Rudi Zimmerman

Sisyphos

Liebe Freundin, lieber Leser,

Nach Albert Camus ist Sisyphos der Prototyp des Absurden. Er schleppt einen Stein den Berg hoch. Ist er oben, rollt der Stein wieder hinunter und seine Arbeit beginnt von vorn.

Tatsächlich ist natürlich nicht die Tätigkeit des Sisyphos absurd, sondern absurd ist die sinnlose Energieverschwendung beim Herunterrollen des Steins. Die Kraft der Erde wird dabei sinnlos vergeudet. Genauer gesagt: die Kraft der Protonen und Neutronen, die die Wissenschaft in die Kerne der Atome lokalisiert. Die Gravitationskraft.

Bei Sisyphos gibt es noch niemanden, der diese Kräfte nutzt. Aber die Zeiten haben sich geändert. Die Natur - und als deren Effektor der Mensch - hat Geist entwickelt und nutzt nun diese Energie. Oder sagen wir besser: die Evolution hat den Geist entwickelt. Der Mensch ist dabei ein Mittel der Evolution. Der neu entstandene Geist, den die Evolution erschaffen hat, nutzt die Energie des herabrollenden Steins.

Potentielle und kinetische Energie

Liebe Freundin,

wir haben es schon in der Schule gelernt: am höchsten Punkt des Pendels ist die kinetische Energie null und die potentielle Energie maximal. Fällt das Pendel hinab, verwandelt sich die potentielle Energie in kinetische Energie. Am tiefsten Punkt des Pendels ist dann die potentielle Energie null. Fliegt das Pendel wieder hoch, wird die am Faden hängende Kugel wieder mit potentieller Energie aufgeladen. Dann geht es wieder von vorne los. Mit dem Pendel und mit Sisyphos.

Leider haben uns unsere Lehrer nicht die Bedeutung dieses Pendels vermittelt.

Das Pendel der Natur

Dieses Pendel existiert in der Realität nämlich auf der Erde im Großen, lieber Leser. Allerdings hängt da natürlich keine Eisenkugel an einem Faden. Und kein Sisyphos transportiert einen Stein auf den Berg.

Die Arbeit des Sisyphos übernimmt in der Wirklichkeit die Sonne und der Stein besteht aus Wasser.

Und das geht so: die Photonen, die von der Sonne auf die Erde treffen, also das Licht mit seiner Energie, erwärmt die Oberfläche der Ozeane. Dadurch lösen sich viele einzelne Wassermoleküle aus der Wasseroberfläche und steigen in die Erdatmosphäre, in den "Himmel". Dort bilden sie Wolken. An bergigen Stellen auf dem Land müssten die Wolken hoch steigen. Das tun sie aber ungern. Anstatt hoch zu steigen, fallen die Wassermoleküle dort als Regen auf die Erde nieder, versickern im Boden und treten als Wasserquelle aus der Erde hervor. Aus der Summe der Bäche entstehen Flüsse, die ins Meer fließen. Dann beginnt die Arbeit des "Sisyphos", nämlich der Sonne, aufs Neue.

Der Geist der Natur

Nun greift jedoch der Geist der Natur ein, also das Geistige des Menschen wie Du und ich, liebe Freundin. Unser Geist ist eine Schöpfung der Natur.

Der Geist entwickelt Wassermühlen, die den Strom der großen Bäche in mechanische Energie umwandeln und mit Hilfe dieser Kraft Mehl mahlen. Der Geist baut mit Hilfe der Menschen Staudämme und wandelt diese Energie der Sonne, die das Wasser – wie Sisyphos den Stein – hoch gehoben hat, in elektrischen Strom um, also in elektrische Energie.

Die Kraft, die das Wasser abwärts fließen lässt, ist die Gravitationskraft. Der Geist verwandelt also die Kraft der Protonen und Neutronen, die Gravitationskraft, in elektrischen Strom, in elektrische Kraft um. Mit Hilfe dieser elektrischen Kraft kann die Energie, die aus der Sonne, also dem "Licht", den Photonen, kommt, wieder in Licht, nun elektrisches Licht, zurückverwandelt werden. Oder es können Fahrzeuge damit bewegt werden, wie U-Bahnen oder der ICE. Oder Maschinen können damit bewegt werden.

Die Energieausbeute ist zwar nie 100%. Es geht bei diesen Energieumwandlungen des menschlichen Geistes immer Energie verloren. Sie dissipiert, wie das genannt wird.

Aber betrachten wir doch einmal den Fortschritt!

Dann fällt auf, dass zu Zeiten der Götter und des Sisyphos 100% der Energie dissipierte, während heutzutage ein immer größerer Teil der Energie des Sisyphos, also der Sonne, nicht sinnlos verprasst wird, sondern zum Nutzen der Menschen verwendet wird.

Das Absurde in der Gegenwart: der Selbstmord der Menschheit

Camus sah nur das individuelle Leben und betrachtete es als sinnlos, da es mit dem Tod des Individuums endet. Betrachten wir jedoch lebende Systeme höherer Ordnung, lieber Leser, nämlich Arten und deren genetischen Informationsspeicher, dann sieht das Ergebnis anders aus. Seit Beginn des Lebens auf der Erde hat es sich nach den von Darwin gefundenen Gesetzen bisher dem Tod widersetzt und alle Katastrophen überlebt. Dabei hat sich der in ihren Zellkernen befindliche genetisch gespeicherter Geist immer weiter vervollkommnet und ausgebreitet. Inzwischen hat der Mensch die hirnexterne Speicherung des Geistigen und das Internet entwickelt (siehe Datenausbreitungsgesetz des Autors). Die Natur hat jedoch die Arten, die sich zweigeschlechtlich vermehren, mit einem Sexualtrieb ausgestattet, der das Verhalten der Individuen so steuert, dass es zu Übervermehrung kommt (Wachstum der Art), die gesetzmäßig durch Selektion reduziert wird, wobei die fitteren Individuen überleben und sich vermehren. Daraus resultiert ein ständiger Fortschritt, der inzwischen zur Emergenz des Geistigen und der Entwicklung unserer Zivilisation geführt hat.

Das derzeitige Verhalten der Menschheit führt allerdings direkt gesetzmäßig in ihren Untergang, wenn sie es nicht schafft, die genetisch programmierte Übervermehrung in den Griff zu bekommen. Die chinesische Kultur hat dies erkannt und steuert die Kinderproduktion. Auch die westliche Gesellschaft ist auf dem richtigen Weg, liebe Freundin, indem der männliche Teil der Bevölkerung versucht, seinen Penisreflex zu steuern. Die Gesellschaften des Morgenlandes gehen leider einen anderen Weg. Hier versucht der Mann erst gar nicht, seinen Sexualtrieb zu beherrschen, sondern verhüllt das Sexualobjekt, die Frau, in sackartige Kleidungsstücke, um nicht durch den Anblick weiblicher Reize erregt zu werden. Auch die dunkelhäutige und arabische Bevölkerung Afrikas nimmt keinerlei Rücksicht auf die Zerstörung der Erde und treibt diese durch Vermehrung der Menschenzahl voran. Die westliche Nahrungsmittelindustrie, die an dieser Ausrottung der Menschheit Geld verdient, ist dabei ihr natürlicher Verbündeter. Dieses Verhalten von Teilen der Menschheit ist das Absurde der Gegenwart.

Die Erdoberfläche ist begrenzt und kann daher naturgesetzlich nur eine begrenzte Menschenzahl ernähren. Solange dies von einigen menschlichen Kulturen und Religionen ignoriert wird, wird der Untergang der Menschheit durch ungesteuerte Kinderproduktion vorangetrieben.

Die chinesische Mythologie

Endlich möchte ich Sie, liebe Freundin, noch kurz von der griechischen in die chinesische Mythologie entführen.

Die Chinesen haben den Kräften der Natur Namen gegeben. Die Kraft des Sisyphos, der den Stein den Berg hoch trägt, bzw. die Kraft der Sonne, des Lichts, der Photonen also, haben sie Yang genannt, die männliche Kraft. Diese “männliche” Energie gibt den Wassermolekülen die Kraft, sich aus dem Verbund des Wassers zu lösen und in den Himmel hoch zu steigen. Gäbe es aber nicht eine zweite Kraft, dann würde das Wasser der Erde im Lauf der Zeit im Universum verschwinden. Die zweite Kraft, die wir Gravitation nennen und die bereits in jedem Atom in dessen Kern, in den Protonen und Neutronen, konzentriert ist, nennt die chinesische Mythologie das Yin, die weibliche Energie. Diese sorgt dafür, dass der Stein des Sisyphos immer wieder den Berg hinab rollt und dafür, dass das in den Wolken gesammelte Wasser nicht im Weltall verschwindet, sondern wieder zur Erde zurückkommt.

Wenn wir Menschen mit Hilfe unseres Geistes dann Geräte bauen, die Strom erzeugen, lieber Leser, wandeln wir diese Gravitationskraft, das Yin, in eine weitere Energieart um, die den Chinesen offensichtlich noch unbekannt war, nämlich in die elektro-magnetische Energie. Auch diese ist bereits im Atom, dem kleinsten Bestandteil der materiellen Welt, zu finden. Die westliche Wissenschaft ordnet sie dem Elektron zu.

Die Überwindung des Absurden

Das Absurde liegt also nicht in der Tätigkeit des Sisyphos, deshalb können wir uns ihn auch als glücklich vorstellen, wie Camus sagt. Allerdings war er kein Mensch, wie Camus fälschlicherweise in seinem letzten Satz sagt, sondern ein Halbgott. Er, nämlich die Sonne, lässt auf der Erde potentielle Energie entstehen, die von der Gravitationskraft in Regen und abwärts fließende Flüsse verwandelt wird, also in kinetische Energie. Und der menschliche Geist wandelt diese kinetische Energie in mechanische und elektrische Energie um und betreibt damit Motoren und erzeugt elektrisches Licht.

Das Absurde lag vor der Entstehung des Geistes durch die Gesetze der Evolution in der sinnlosen Verpuffung der Energie des Sisyphos bzw. der Sonnenenergie. (Dabei unterschlage ich einmal die Genialität der Pflanzen, die das Yang, die Sonnenenergie, zur Produktion von Zucker verwenden und dabei den Sauerstoff aus dem Wasser frei setzen, den wir Menschen dann zur Verbrennung des Wasserstoffs verwenden - aber dieser Kreislauf des Wassers ist ein anderes Thema.)

Der Mensch als Träger des Geistigen hat diese Absurdität jedoch überwunden und damit die Tätigkeit des Sisyphos (der Sonne) in eine sinnvolle Arbeit umgewandelt.

Man könnte also sagen, lieber Leser: der Mensch hat die absurde Tätigkeit des Sisyphos benutzt, um sich zu vergrößern und seine Lebensqualität zu verbessern.

Sisyphos hat uns, liebe Freundin und lieber Leser, also glücklicher gemacht. Und dafür sollten wir ihm danken und auf ihn anstoßen.

Rudi Zimmerman, Philosoph lebender Systeme

Berlin, den 23.11.2017

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Die Entwicklung der Erdbevölkerung zum System Menschheit.
ISBN 978-3-00-024701-9